Jährlich sterben rund 100.000 Menschen in Deutschland am Herztod. Durch eine sofortige Herzdruckmassage und frühe Defibrillation steigen die Überlebenschancen um ein Vielfaches. Dabei sind vor allem die ersten Minuten entscheidend. Mit einem Laien-Defibrillator (AED = Automatisierten Externen Defibrillator) können Ersthelfer nichts falsch machen: Die Geräte sind speziell für Laien konzipiert. Auch ohne medizinische Vorkenntnisse kann damit jeder Leben retten. Das Gerät sagt dem Anwender per Sprachfunktion, was zu tun ist und prüft zugleich automatisch, ob ein Stromstoß erforderlich ist, um das Herz wieder in Takt zu bringen.
„Während des Bewerbungszeitraumes haben uns viele unterschiedliche und engagierte Projektideen, aber auch Einzelschicksale von Vereinen erreicht, welche bereits Vorfälle hatten. Dies hat wiederholt gezeigt, wie groß die Relevanz und Nachfrage nach Defibrillatoren in Sportvereinen ist. Wir freuen uns, so viele Projektpartner gefunden zu haben, die als Verein gemeinsam mit uns gegen den Herztod kämpfen wollen und sich so für Ihre Mitmenschen engagieren“, sagt Heidi Seksts von der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung.
„In Deutschland spielt das Thema Herzsicherheit in Sportvereinen eine noch zu geringe Rolle. Insbesondere an einem hochfrequentierten Sportplatz ist es im Notfall wichtig, jederzeit einen lebensrettenden Defibrillator zur Verfügung zu haben. Von ebenso hoher Bedeutung ist dabei auch die Ausbildung in Wiederbelebungsmaßnahmen. Je mehr Menschen diese Geräte kennen und sich den Einsatz zutrauen, desto mehr Sportlerinnen und Sportler sowie Zuschauerinnen und Zuschauer können im Notfall gerettet werden“, sagt Johanna Ziegler von der Björn Steiger Stiftung. „Deswegen bin ich sehr froh und dankbar, dass die Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung unser Projekt finanziell unterstützt.“
Jürgen Alms, Vorsitzender vom MTV Seesen, freut sich über das Mehr an Herzsicherheit in seinem Verein. „Wir hoffen natürlich, dass das Gerät nie zum Einsatz kommen muss, aber für den Fall der Fälle sind wir nun optimal gerüstet. Die Schulungen der Björn Steiger Stiftung sorgen zudem dafür, dass sich unsere Mitglieder die Wiederbelebungsmaßnahmen zutrauen. Dafür möchten wir ihr und der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung sehr herzlich danken.“
Björn Steiger Stiftung
Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung der bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufnummern 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall und dem Frühgeborenentransport.